Das Mannersdorfer Barockschloss kennt wohl fast jeder, aber über so manches Detail wissen nur wenige Bescheid. Oder wusstet ihr, dass das Schloss einst ein Türmchen besaß?
Als das Gebäude unter Maria Karolina Gräfin von Fuchs-Mollard um 1720 bis etwa 1740 zur heutigen Größe ausgebaut wurde, erhielt es über dem Mittelbau ein Türmchen mit Uhr, das aus der Dachfläche hervorragte. Zu sehen ist es auf der Darstellung des Schlosses am Fresko des Maria-Theresien-Saales. Auch auf den ältesten Fotografien von Mannersdorf ist es noch vorhanden. In den 1880er-Jahren wurde das Türmchen dann wegen Baufälligkeit abgetragen und nicht mehr wiederaufgebaut. Aber so ganz verschwunden sind die Spuren des Türmchens dann doch nicht, ein Blick auf den sonst nicht zugänglichen Dachboden zeigt, dass dort noch die Stümpfe des Turmaufbaues vorhanden sind. Ein nettes Detail: An den Stümpfen haben sich mehrere Dachdecker, Gemeindearbeiter und andere seit dem 19. Jahrhundert verewigt!
Fotos: Helmut Mauthner, Michael Schiebinger, Digitales Archiv Stadtmuseum/Karl Trenker